Historisches
Zollmühle und römischer Limes
Wer sich auf der Zollmühle bewegt, wandelt über geschichtsträchtigen Boden. Dort wo heute die Spielbahnen der Golfanlage verlaufen, trennte vor gut 2.000 Jahren der Römische Limes das Römische Reich von Germanien. Ein kleiner Erdwall 50 m vor dem Grün 17 am Waldrand und eine Hinweistafel markieren die Stelle, wo der Limes die Spielbahn quert. Von dort zieht er sich durch den Wald hinter dem Grün 12, dem Abschlag 3 und dem Grün 2 Richtung Ottmarsfeld und Ellingen.
Die Zollmühle selbst wurde urkundlich erstmalig im Jahre 1214 erwähnt. Im Laufe ihrer Geschichte war sie im Besitz mehrerer Familien, die sie zumeist als Lehen bewirtschafteten.
erste erwähnung
Urkundlich wird die Zollmühle 1214 als „Zollnershof“ erstmalig erwähnt. Gesichert ist wenig und ob es jemals eine Zollstelle gab ist ungewiss, aber der Name legt nahe, dass die Zollmühle in dieser Frühzeit eine administrative Funktion für den Grundherren „die Pappenheimer“ ausübte, was sie von den anderen Siedlungsstellen an der Schwäbischen Rezat abgehoben hat.
Deutscher Orden
Im Jahr 1325 sind es die Pappenheimer leid, sich um die weit verzweigten Besitztümer zu kümmern und verkaufen die „Zolnars Muel pei Elling“ an den Deutschen Orden. Leider wird der Name des damaligen Besitzers urkundlich nicht erwähnt.
Erst 1536 gibt das Salbuch des Deutschen Ordens nähere Auskunft über den Umfang des Mühlguts und nennt die Witwe Margreth Zollmüllerin.
Nachfolger der Zollmüllerin ist Reichart Schülein. Er kaufte mit der Urkunde vom 13. Juli 1536 eine Wiese von der Gemeinde Ellingen direkt an der Zollmühle für 230 Gulden.
königreich bayern
In verschiedenen Urkunden wird die Zollmühle in dieser Zeit als Mahl- und Sägemühle beschrieben. Auch die Zeit des 30-jährigen Krieges scheint sie gut überstanden zu haben, wobei ungewiss ist, ob sie zerstört und wieder aufgebaut wurde.
Im Jahr 1787 wird die Selbständigkeit der Ballei Franken aufgehoben und das umfangreiche Ordensgut wechselt mehrfach den Besitzer bis es schließlich 1805 durch Napoleon Kurfürst Maximilian von Bayern zugesprochen wird.
Die fürsten von Wrede
Durch Donation vom 24. Mai 1815 erhält Fürst Carl Philipp von Wrede das Trohnlehen Ellingen als Lohn für seine Verdienste um das junge Königreich.
Unter der neuen Herrschaft werden neue Grenzsteine gesetzt. Ein mit Nr. 1 bezeichneter Stein liegt nahe der Zollmühle.
20. Jahrhundert
Bis ca. 1954 wurde die Zollmühle als Mahl- und Sägemühle betrieben. Nachdem das Gutachten des Weißenburger Stadtbaumeisters Albert Koch den Zustand des alten Mühlengebäudes als Baufällig beschreibt, wird der neue Mühlenturm durch die Ellinger Baufirma Karl Schmitt angebaut.
Nachfolgend betreibt die Familie Eineder die Zollmühle bis in die 80er Jahre als Getreidemühle und Landwirtschaft.
Die golfanlage
1987 begann Georg Eineder mit dem Bau des 6 Loch Kurzplatzes vor dem Mühlengebäude. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer richtigen Golfanlage war getan. In den Folgejahren baute Georg Eineder mit seinen landwirtschaftlichen Maschinen und bescheidenen finanziellen Mitteln, aber viel Herzblut und Eigeninitiative, eine vom Deutschen Golfverband anerkannten 9 Loch Platz zu seinem Kurzplatz. Die Anzahl der Spieler auf dem öffentlichen Golfplatz wuchs langsam aber stetig. Leider verstarb Georg Eineder 1996 kurz nach der Fertigstellung. Seinen neun Platz hat er nie gespielt.
Zusammen mit den Schwiegersöhnen führt die Familie Eineder die Zollmühle seither weiter.
Erweiterung - 18 Loch
Zum Jahreswechsel 1996/97 wurde der GC Zollmühle e.V. gegründet. Dadurch stieg die Mitgliederzahl rasant an und ab dem Jahr 2000 begannen die Planungen und die Genehmigungsverfahren für die heutige 18 Loch Anlage mit 9 Loch Kurzplatz. Eröffnet wurde der Platz im Sommer 2004. Seitdem wird die Anlage kontinuierlich weiterentwickelt. Sie zählt inzwischen zu einer der schönsten Golfanlagen Frankens und wurde sowohl als Platz wie auch für die Willkommenskultur bereits mehrfach als eine der top Anlagen Deutschlands ausgezeichnet.
Impressionen
